Platzwechsel mit Oskar
Der perfekte Platz. Wo ist er, wo kann er für mich im Leben einmal sein, wie viele perfekte Plätze werde ich in meinem Leben haben? Werde ich Plätze finden, die vielleicht nicht perfekt sind, an denen ich mich aber wohl und geborgen fühle? Beinahe philosophisch kam das Thema der Abschlussfeier der neunten Klassen daher und es war zu spüren: Die Albert-Schweitzer-Schule war für die letzten Jahre der perfekte Platz gewesen. Dies stellte auch Schulleiter Eberhard Vaas in seiner Rede heraus. Besonders für die Ganztagsschüler sei “die Schule ein Lebensraum gewesen”, so Vaas. Nun gilt es, einen neuen Platz im Leben zu finden. Ein Teil der Schüler wird eine Ausbildung beginnen, andere treten Berufsvorbereitungsmaßnahmen an. In den Reden der politischen Vertreter Ingrid Fischer und Ralph Eichbauer ging es um Verantwortungsübernahme und Erwachsenwerden – zwei Themen, die mit dem Verlassen der Schule in den Fokus rücken. Die Stadt Sonthofen und der Landkreis Oberallgäu wünschten viel Erfolg auf dem kommenden Weg und ehrten die Jahrgangsbesten Melanie Friesenecker, Pius Berktold und Johannes Wienecke. Die Lehrer der Abschlussklassen Steffen Buser und Dunja Rogers fanden für ihre Schützlinge sehr persönliche Worte. Steffen Buser erinnerte mit einer Anekdote von der verlorenen Tasche an die tolle Zeit auf der Abschlussfahrt in Italien. Auf seinem Handtuch dort am Strand seien ihm außerdem viele Gedanken zu seinen Schülern gekommen. Er appellierte an die Kraft des einzelnen, die Suche nach dem Platz im Leben zu gestalten. “Ihr müsst einfach einmal das Handy weg legen und ruhig werden. Und dann ganz tief in euch hinein hören. Euer Herz wird euch sagen, wo euer Platz ist.” Auch Dunja Rogers zog einen Vergleich zur Abschlussfahrt, wo die Schüler mit einem Stadtplan bewaffnet in Gruppen die toskanische Stadt San Gimignano erkunden durften. “Hört in Zukunft auf euern inneren Stadtplan. Er wird euch den Weg zeigen. Umgebt euch mit Leuten, die euch etwas bedeuten und versucht nicht, allein durchs Leben zu gehen.” Und dann erfolgte die Oskar-Verleihung. Ein jeder war Sieger in einer anderen Kategorie, die von “größte Herzenswärme” über “Aufsteigerin des Jahres” bis zu “bester Praktiker” reichten. In den Augen der Schüler glänzte die Freude über diese persönliche Wertschätzung, die im Moment mehr bedeutete, als das schlichte Zeugnis. Alexandra Bertele und die Lehrerband sorgten für ein paar Tränen in den Augenwinkeln mit ihrem ergreifend vorgetragenen Lied über das Leben und mit dem Klassiker “The Passenger”. Bevor die Reisenden nun allerdings mit der Suche nach dem neuen Platz im Leben loslegten, galt es zunächst einmal, den perfekten Platz am kalten Buffet zu ergattern. Da dieses von den Schülern um Martina Bamberger aber sehr reichhaltig vorbereitet worden war, stellte dies keine große Hürde dar.