Von Eisbergmodell bis Eisbergsalat
Streitschlichten will gelernt sein. Das kann man nicht einfach so. Die Streitschlichterausbildung steht an der Albert-Schweitzer-Schule schon seit Jahren auf der Liste der Angebote für die Klassen sechs. Ein Höhepunkt der Ausbildung ist die Klausurtagung. In diesem Jahr fand sie wie schon die Jahre zuvor auf dem “Höfle” oberhalb des Niedersonthofer Sees statt. Teil nahmen alles Jugendlichen, die sich in diesem Jahr in der Streitschlichterausbildung befinden sowie einige fertig ausgebildete Streitschlichter aus den siebten Klassen. Annette Schiller-Kaiser, die als Sozialpädagogin die Ausbildung in Zusammenarbeit mit Lehrerin Lisa Bräutigam und Erzieher Franz Brack durchführt, war vom Aufenthalt begeistert: “Das bringt so viel und macht außerdem noch riesig Spaß”, so ihr Resumée. Für den Spaß sorgte vor allem das Rahmenprogramm, das vom Gitarrespielen am Lagerfeuer über Planschen im See und Stockbrot grillen sowie Teamspielen oder einfach nur “Chillen” im Billard-Keller, reichte. Der Hauptbestandteil der drei Tage war allerdings dem Thema Streitschlichten gewidmet. Daher erfuhren die Teilnehmer verschiedene Methoden des Umgangs mit den Konfliktparteien und wendeten das Gelernte in Kleingruppenschlichtungen zur Übung gleich an. Auch psychologische Hintergründe wurden vermittelt. Das “Eisbergmodell” beispielsweise zeigt, dass unter einem Streit noch viel mehr vergraben ist, als man nach außen zunächst sehen kann. Erfahrene Streitschlichter können ein bisschen “hinter die Kulissen” blicken. Da das “Höfle” eine Selbstversorgerhütte ist, blieb es allerdings nicht beim Eisbergmodell, sondern auch der Eisbergsalat musste bearbeitet werden. Doch darin, das wurde beim Anblick des Küchendienstes schnell klar, sind bereits alle Profis.