Winterbiwak

Winterbiwak

Hast du schon mal in einer Schneehöhle übernachtet? Bist durch den Nebel 700 Höhenmeter aufgestiegen? Hast Schnee geschmolzen, um Trinkwasser zu bekommen? Bist mit einem Rennrodel das ganze Staigbachtal abgefahren? Nein? Wir schon! Wir, das ist die Jungsgruppe. Um genau zu sein: 6 Leute waren beim Winterbiwak mit dabei! Ergebnis: es hat sich voll gelohnt! Und: Wahnsinn was man innerhalb von 21 Stunden alles erleben kann!

Am Donnerstag Mittag nach dem Essen gings los. Mit zwei VW-Bussen voller Rennrodel, Rucksäcke und Jungs parkten wir in Immenstadt am Mittaglift. Den nahmen wir allerdings nicht, sondern machten uns zu Fuß auf den Weg hinauf ins Staigbachtal. Der schwere Rucksack auf dem Rücken und der auch nicht gerade leichte Rennrodel forderten von jedem, sich anzustrengen. Der Anstieg war immerhin schneebedeckt, so dass man die Rodel ziehen konnte. Trotzdem waren wir froh, als nach 1,5 Stunden von hinten das Schneemobil mit Gerhard Honold, dem Stadtförster, anrollte. Er war auf dem Weg hinauf zu “unserer” Basislager-Hütte, die er uns aufsperren wollte. Die “Obere Rosshütte” gehört der Stadt Immenstadt und das Erdgeschoss wurde uns freundlicherweise als Basis für das Biwak zur Verfügung gestellt. Gerhard Honold nahm unser Gepäck mit und so konnten wir befreit weiterlaufen. Bei insgesamt 700 Höhenmetern Anstieg waren wir froh, nicht alles den ganzen Weg schleppen zu müssen. Im starken Nebel fanden wir mit Hilfe Herrn Honolds doch noch die Hütte. Man konnte kaum 10 Meter weit sehen. Dort angekommen war das erste Ziel: Feuer machen! Die Hütte stand den ganzen Winter leer, klar, dass sie eiskalt war. Mit der Zeit heizte der Ofen in der Küche recht gut und auch der Aufenthaltsraum bekam allmählich angenehme Temperaturen.
Zweite Arbeit: Schnee schmelzen! Schließlich wollten wir ja nach dem anstrengenden Anstieg etwas zu trinken und uns bei Tee und Keksen wärmen. Faszinierend, wie wenig Wasser man aus einem ganzen Topf voller Schnee erhält! Aber letztlich hielten alle eine warme Tasse Tee in der Hand.

Arbeit drei: Essen kochen! Da es bereits Abend wurde, kochten wir Wasser für Nudeln mit Sahnesoße.
Ergebnis: als Hüttenfutter ganz brauchbar.

Nach dem Essen probierten wir dann aus, wie tief der Schnee vor der Hütte ist und begannen mit einem Loch. Das wurde immer tiefer und länger und es war klar: es ist möglich, eine Schneehöhle zu bauen! Mit vereinten Kräften buddelten und schaufelten wir bis wir eine stattliche Höhle geschafft hatten. Professionell sah sie aus und drei Leute passten hinein um zu übernachten. Herr Frey, Raphael und Patrick konnten sich dafür begeistern. Sie hielten locker durch. Draußen hatte es weniger als -10 Grad, aber in der Höhle mit Kerzen war es fast angenehm warm. Die anderen Jungs schliefen drinnen am Boden der Hütte auf Isomatten, Frau Stierle hatte sich ein Zelt aufgebaut.

Nachts wurde es klar – der Mond war beinahe voll und schenkte uns so viel Licht, dass man die Stirnlampe überhaupt nicht brauchte. Auch am nächsten Morgen war die Überraschung groß: wir sahen plötzlich, wo wir waren. Kein Nebel, sondern Sonne begrüßte uns für den Rückweg. Das Panorama und die Landschaft auf der Hochebene waren sensationell!

Die Abfahrt mit den Rodeln bis ganz hinunter nach Immenstadt war das abschließende Highlight dieser kurzen aber intensiven Tour! Sie zeigte wieder mal, was man alles Tolles in so kurzer Zeit machen kann! Wir waren ja nicht einmal 24 Stunden weg gewesen.

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