
Tolle Verbindung!
Von einer Verbindungsstörung zwischen den Teilnehmern des 10. Fachforums Inklusion konnte am 19. Februar in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule keine Rede sein. Über 120 Teilnehmer:innen tummelten sich zum Meet & Greet vor der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung in der Aula und führten Smalltalk, tauschten Begrüßungen aus oder begaben sich sogleich in tiefergehende Gespräche.
Dass viele Teilnehmer:innen schon seit Jahren mit dabei sind, war spürbar. Besucherrekord. „Ich komme jetzt schon das 5. Mal“, so Christoph M. von der Agnes-Wyssach Schule in KE „und ich freu‘ mich jedes Jahr richtig darauf. Beim Fachforum herrscht einfach eine ganz besondere Atmosphäre“.
10 Jahre Fachforum – diesem Jubiläum galt auch die Ansprache des stellvertretenden Landrats Roman Haug, der die Bedeutsamkeit der Veranstaltung für die Bildungsregion Oberallgäu herausstellte. Ins Leben gerufen hat das Format im Jahr 2015 Christian Frey, stellvertretender Schulleiter der Albert-Schweitzer-Schule und Leiter der damaligen Beratungsstelle des Förderzentrums.
„Wir müssen uns besser vernetzen!“ – dieser Gedanke, der ihn umtrieb, bildet seitdem das Fundament des Fachforums. Gegründet aus der Beratungsstelle des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes heraus mit der Idee, Hilfen so früh wie möglich greifen zu lassen. Und um frühe Hilfen anzubieten, ist es nötig, alle Fachbereiche zusammenzubringen. Die gelingende interinstitutionelle Kooperation ist das Herzstück der Idee. Und um diese Kooperation zu ermöglichen, genügt es nicht, die E-Mail-Adressen des jeweils anderen zu kennen, sondern es bedarf der Organisation eines regelmäßigen, moderierten Austausches aller Einrichtungen und Stellen, die sich mit inklusiven Fragen beschäftigen.
- 5. Fachforum Inklusion 2018
Auf Basis dieser Erkenntnis wurde ein Konzept entwickelt, das den methodischen Austausch zwischen allen Beteiligten fördert und gleichzeitig Ideen sowie Best-Practice-Beispiele bündelt. So wird das Aufspüren von „Quick Wins“ erleichtert und Reibungsverluste bei der Bearbeitung gemeinsamer Fälle werden reduziert. Durch das Aufzeigen gemeinsamer Projektmöglichkeiten konnten und können auch Schwerpunkte innerhalb der Bildungsregion gesetzt werden.
Im Laufe der letzten 10 Jahre hat sich gezeigt, wie viele Stellen an diesem Projekt beteiligt sind. Aus einer kleinen Beratungsstelle, die sich vernetzen wollte, ist ein Netzwerk entstanden, das bis in die politische Ebene reicht.

Dieses Netzwerk systematisiert den Informationsfluss zwischen Kindergärten, Schulen, Ämtern und anderen Beratungsstellen und dient letztlich als fachlicher Resonanzraum.
Im Jahr der Gründung diskutierten die Teilnehmer des Fachforums zunächst einmal ihre Vision von einer Bildungsregion Oberallgäu. 2016 gab es bereits einen Input zum Angebot der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sie machten sich 2017 Gedanken, welche Herausforderungen und Chancen es bei der Inklusion von Kindern mit Migrationshintergrund gibt und erkannten 2018, dass das Konzept der Präsenzpädagogik und „Neuer Autorität“ gute Möglichkeiten bietet, mit Kindern mit herausforderndem Verhalten in Verbindung zu bleiben.

Das Konzept der „Neuen Autorität“ bildet seitdem einen festen Anker im Fachforum. Das Verständnis einer „präsenten Pädagogik“ diente auch im nächsten Jahr als Unterstützung bei der Ideenfindung, wie man „Eltern ins Boot“ holen könnte.

Und auch beim pandemiebedingten Online-Treffen 2022 halfen Grundsätze der Präsenzpädagogik bei der Fragestellung: „Wie können wir unsere Klientel nach 2 Jahren Pandemie stärken?“


2023 gab es für alle Beteiligten einen Blick durch die Brille der Hirnforschung und 2024 den Austausch über „Erste Hilfe im Gewaltfall“.
Über die Jahre sind mit einer multiprofessionellen Steuergruppe und Moderator:innen aus dem MSD Strukturen gewachsen, die dem Rezept „Fachforum Inklusion“ ganz einfach das Prädikat „Gelingarantie“ verleihen.
- 2025
- 2025
- 6. Fachforum 2019
Die Themen des Fachforums entspringen aus dem Netzwerk heraus und auch der fachliche Input wird teilweise von Netzwerkmitgliedern geleistet.
So wie in diesem Jahr, als der Kinder- und Jugendpsychotherapeut Wolfgang Keßler einen Impulsvortrag zum Thema „VerBINDUNGsstörung? – exzessive Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen“ hielt.
Das Fachforum Inklusion lebt vom Austausch aller Anwesenden, von daher stellt der Vortrag stets nur – wie der Name schon sagt – einen Impuls dar und die anschließenden Austauschrunden sind sowohl zeitlich als auch in der Wahrnehmung der Teilnehmenden höher gewichtet.
Die große Teilnehmerzahl mag den Anschein erwecken, so große Diskussionsrunden könnten schwierig sein oder zäh werden. Doch das Fachforum wäre nicht das Fachforum Inklusion, wenn es hier Schwierigkeiten geben würde. In allen Gruppen wurde intensiv diskutiert. Das Netzwerk zeigt keine Verbindungsstörung.